Landesverband der Film-Autoren Baden-Württemberg e.V.

35. VIDEOGRAFIKA 2019 – Winterbach – Bericht + Bilder

Begonnen haben die Filmtage im Remstal anders, als bisher bei den Landes-Filmfestivals üblich war. An Stelle des gemütlichen Beisammenseins für die ankommenden Besucher, wurde am Freitag um 19.30 Uhr zu einem Filmprogramm unter dem Titel „Große Filmschau“ in die Lehenbachhalle nach Winterbach eingeladen. Dafür wurde ein eigner Flyer ausgegeben. Mit Bildern und einem Kurztext wurde darin jeder Film angekündigt.

Die Führung durch das Programm lag in den Händen unseres Landesvorsitzenden Walter Reichhart. Er verstand es exzellent, die Filme aus dem Landesverbandsarchiv zu moderieren. Alle gezeigten Filme wurden von BDFA-Autoren im Landesverband Baden-Württemberg produziert und waren erfolgreich bei den BDFA-Wettbewerben der letzten 3 Jahre.

Nach den ersten 5 Filmen folgte eine Pause. Bei Getränken tauschten sich die Besucher über die gesehenen Filme aus.

Nach der Pause folgte die Projektion der letzten 4 Filme des Programmflyers. Thematisch wurde ein breiter Bereich aufgezeigt. Nach zwei Stunden ging dieser Filmabend zu Ende.

Wenn auch viele Filme den Besuchern von den Wettbewerben her bekannt waren, sie hatten sie gerne noch einmal angeschaut. Einigkeit war bei den Besuchern, dass das ein gelungener Auftakt war, der die Lust auf die Filme der VIDEOGRAFIKA weckte.

Für die Ausrichtung der 35. VIDEOGRAFIKA hatte sich eine Arbeitsgemeinschaft, aus Mitgliedern der Filmclubs Schorndorf, Waiblingen, Kornwestheim, Ludwigsburg und einigen BDFA-Einzelmitgliedern aus Baden-Württemberg, gebildet.

Ein Bläser-Duo öffnete am Samstagmorgen akustisch die Türen der Lehenbachhalle zum Festival. Der Leiter der Ausrichtergruppe Klaus Menzer begrüßte die Gäste und Autoren in der Lehenbachhalle. Es folgte die Begrüßung durch die Vertreterin der Gemeinde Winterbach. Den Schluss der Reden machte Walter Reichhart und eröffnete die 35. VIDEOGRAFIKA. Für die Autoren ging es nun um Preise und Weitermeldungen. Damit dies alles gemäß den Verbandsregeln zuging, war Lutz Schulze, der Landesverbandsbeirat für Wettbewerbs- und Juryfragen, als Juryleiter zuständig. Seine Jury bestand aus: Adalbert Becker (1. Vorsitzender des BDFA-Landesverbandes Bayern), Jürgen Leitz (Dettingen unter Teck), Antje Müller (Redakteurin beim SWR), Eva Schulmeyer (Ludwigsburg) und Moritz Wacker (Echterdingen).

Im Rhythmus von etwa einer Stunde Filmprojektion und nachfolgender Jurydiskussion nahm der Wettbewerb seinen Verlauf.

Souverän stellte sich die Jury ihrer Aufgabe. Die Beiträge wurden fachlich kompetent und mit Respekt für den Autor diskutiert. Die Zuhörer konnten wertvolle Tipps und Hinweise für die Filmherstellung erfahren. Es war für den Juryleiter leicht, die Jury zu führen.

Alle Jurymitglieder waren schon mehrfach in unterschiedlichen Besetzungen bei Wettbewerben tätig. Damit war auch das `du´ als Anrede untereinander erklärt.

Im Filmprogramm am Samstag-Nachmittag waren vom Landesverbands-Jugendreferat gemeldete Filme platziert. Wolfgang Görner, Beirat Betreuung und Förderung junger Filmer, moderierte die Filme. Er hält Kontakt zu jugendlichen Filmautoren, die nicht BDFA-Mitglieder sind. Für die Beteiligung konnte er einige Autoren gewinnen. Eine Sonderjury hat fünf Filme für den Jugendfilmblock dieser VIDEOGRAFIKA ausgewählt.

Einige dieser jungen Filmautoren waren da und wurden nach der Projektion ihrer Filme vom Moderator kurz interviewt.

Auch Ehrungen gab es im Wettbewerbsablauf. Walter Reichhart ehrte die Filmfreunde Burghardt Rudolph (Freiberg/N) und Josef Pettinger (Göppingen) für 40 Jahre Mitgliedschaft im BDFA. Dafür gab es vom BDFA-Präsidenten Markus Siebler für jeden eine Urkunde.

Im Programm wurde für Samstag-Abend eine Filmpremiere angekündigt. Enrico Kurz zeigte um 19.30 Uhr den Film „Wie du erkennst, dass ich im Himmel bin“.

Der Film erzählt in 60 Minuten, spannend und nachdenklich zugleich, die Geschichte einer alleinerziehenden Mutter und ihrer Tochter. Die Tochter erkrankt schwer und zeitgleich ergibt sich für die Mutter eine neue Beziehung. Die Mutter wird zwischen ihrer Tochter und sich gefühlsmäßig hin- und hergetrieben. Die Story geht ohne Happy-End aus.

Als Gemeinschaftsproduktion des Filmclubs Lahr wurde dieser Film hergestellt. Außergewöhnliche Leistungen der Schauspieler und der Produzenten zeichnen diesen Streifen aus. Es war eine Premiere, die das Festival `außer der Wettbewerbskonkurrenz´ sehr bereicherte.

Der restliche Abend war dem gemütlichen Beisammensein in einem Restaurant gewidmet.
Am Sonntagmorgen setzte sich der Wettbewerb mit dem Film von Ruth Lohrfink „Kommen sie dieses Jahr wieder“ fort. Die über 90-jährige Autorin bereichert mit Tierfilmen unsere Wettbewerbe.

Auch dieser Tag zeigte ein abwechslungsreiches Filmprogramm, das die Jury sehr gut diskutierte. Nach den Filmprojektionen war die Jury mit der Preisvergabe gefordert. Sie vergab 12 mal 3. Preise, 16 mal 2. Preise und 5 mal 1. Preise. Bei 3 Produktionen konnte die Jury keine Preise, sondern nur Anerkennungen vergeben.
Auf der Suche nach dem besten Film der 35. VIDEOGRAFIKA mussten die Juroren nochmal die 1. Preise unter `ihre Lupe´ nehmen.

Die Jury entschied sich für den Film „WEISSE KUGEL“ des Jungfilmers Dominik Seemann. Dieser fiktive Film zeigt, wie in einer totalitären Gesellschaft Überbevölkerung geregelt werden kann.
Das Publikum sah das anders und wählte den Film „Im Reich der Drachen“ von Dr. Cord von Restorff als besten Film. Entscheidend ist aber das Votum der Jury.
Diese Ermittlung führte wieder Werner Rothenöder, der Archivar unseres Landesverbandes, durch.

Die Weitermeldungen werden für diesen Wettbewerb erst nach dem Ende des Wettbewerbes durchgeführt und deshalb auf der Homepage www.bdfa-lvbw.de bekanntgeben. Auf dieser Web-Seite ist auch die komplette Ergebnisliste einsehbar.

Das Ausrichterteam hat alle bestens versorgt. Man fühlte sich richtig wohl in der Lehenbach-halle. Großes Kompliment von allen an das Team! Für alle war etwas dabei: Gespräche untereinander hatten in den Pausen ihre Zeit. Auch die Kunst hatte Platz. Bilder von Elke Rennert und Siegfried Zittinger konnte man sich ansehen. Siegfried Zittinger war lange Zeit Clubleiter des Ludwigsburger Filmclubs. Neben dem Filmen ist schon lange die Malerei sein zweites Hobby. Er war beim Festival anwesend und plauderte gerne über seine Malerei, wenn man ihn darauf angesprochen hatte. Gisela Autenrieth hatte ihre Schmuckkollektion aufgebaut. Auch das war ein `Hingucker´. Den Schmuck konnte man hier auch kaufen.

Am Schluss dankte Walter Reichhart ganz herzlich dem Ausrichterteam unter der Leitung von Klaus Menzer. Ohne ihren Einsatz wäre dieses Festival nicht möglich gewesen. Dem Publikum dankte er für den Besuch und den Autoren für ihre Beiträge. Allen gab er die Einladung zum 85. Landes-Filmfestival in Untermarchtal mit nach Hause. Dafür müssen aber die Autoren dieses Mal schneller arbeiten, denn es findet schon am 15. und 16. Februar 2020 statt. Die regionalen Filmfestivals sind entsprechend früher als üblich.

Helmut Kohlhammer